Nabel (Bauchnabel)
Narbe, die von der Nabelschnur zurückbleibt. Die Hebamme durchtrennt nach der Geburt die Nabelschnur des Neugeborenen, in der folgenden Woche trocknet der verbleibende Nabelstumpf aus und fällt ab. Dabei bildet sich eine kreisrunde Vertiefung, aus deren Mitte der Nabelansatz als kleine Erhebung hervorsteht. Vor allem beim Säugling kommt der Nabelpflege eine besondere Bedeutung zu.
Nabelbinde
Elastisches, luftdurchlässiges Baumwollgewebe, das die Hebamme bei Neugeborenen um den Nabelstumpf wickelt. So verhindert sie, dass sich dieser z.B. beim Baden infiziert. Nach 7 bis 10 Tagen ist der Nabelstumpf ausgetrocknet und fällt ab. Zurück bleibt der Bauchnabel.
Nabelschnurblutung
Austritt von Blut aus dem 3-4 cm langen Nabelstumpf, den die Hebamme beim Durchtrennen der Nabelschnur stehen lässt. Beim gesunden Kind trocknet der Nabelstumpf aus und fällt nach 7 bis 10 Tagen ab. Es kommt jedoch vor, dass der Nabelstumpf zu bluten beginnt, wenn die Blutgerinnung beeinträchtigt, der Blutdruck erhöht, der Nabelstumpf infiziert oder die Nabelschnur falsch durchtrennt ist. Um die Blutung zu stillen und die Ursache abzuklären, sollte das Neugeborene unverzüglich in ärztlich behandelt werden.
Nabelschnurbruch (Omphalozele)
Angeborene Fehlbildung, bei der Teile von Dickdarm, Dünndarm und Leber in die Nabelschnur hineinrutschen. Um zu verhindern, dass die Nabelschnur platzt, sich die Bauchhöhle entzündet oder eine Gelbsucht entsteht, operiert der Arzt das Neugeborene möglichst bald. Dazu versetzt er die Organe wieder in den Bauchraum zurück und verschließt die Nabelöffnung. Gegebenenfalls wird dazu die Geburt vorverlegt oder das Kind per Kaiserschnitt geholt.
Nabelschnurkomplikationen
Durch eine ungünstige Lage der Nabelschnur entstehende Probleme für die Gebärende bzw. das Kind. Nabelschnurkomplikationen drohen vor allem, wenn die Nabelschnur zu lang ist, die Gebärmutter zu stark mit Fruchtwasser gefüllt ist oder das Kind eine ungünstige Lage in der Gebärmutter einnimmt. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften steigt das Risiko für Nabelschnurkomplikationen. Nabelschnurkomplikationen entstehen entweder bei der Geburt oder schon früh in der Schwangerschaft, wenn sich das Kind noch relativ frei in der Gebärmutter bewegt. In jeder vierten Schwangerschaft wickelt sich die Nabelschnur um den Körper des Kindes. Eine solche Nabelschnurumschlingung wirkt sich meistens nicht auf die Gesundheit des Ungeborenen aus, kann aber in ungünstigen Fällen die Durchblutung behindern. Schlüpft das Kind durch eine Nabelschnurschlinge, entsteht ein Nabelschnurknoten, der sich bei der Geburt zuziehen und die Blutzufuhr unterbrechen kann. Die Nabelschnur verknotet sich jedoch nur bei jeder hundertsten Geburt. Beim Nabelschnurvorfall rutschen unmittelbar nach dem Blasensprung mehrere Nabelschnurschlingen in den Geburtskanal. Folgt im Laufe der Geburt das Kind nach, droht es die Nabelschnur abzudrücken und so seine eigene Sauerstoffversorgung zu unterbrechen. Eine Vorstufe des Nabelschnurvorfalls ist das Nabelschnurvorliegen. Dabei gerät noch vor dem Blasensprung eine Nabelschlinge in den Geburtskanal.
Alle Nabelschnurkomplikationen, bei denen die Blutgefäße der Nabelschnur abgeschnürt werden, werden zusammenfassend als Nabelschnurkompressionen bezeichnet. Dadurch erhält der kindliche Organismus zu wenig Blut und damit auch lebensnotwendigen Sauerstoff. Um bleibende Schäden zu verhindern, beschleunigt der Arzt den Geburtsvorgang. In schweren Fällen nimmt er einen Kaiserschnitt vor.
Nabelschnurpunktion
Entnahme einer Blutprobe aus der Nabelschnur im Rahmen der Pränataldiagnostik. Dabei sticht der Arzt durch Bauchdecke und Gebärmutter der Mutter in die Nabelvene des Kindes. Zur Kontrolle verfolgt er über Ultraschall den Weg der Nadel durch den Körper. Der gewonnenen Blutprobe entnimmt der Arzt, ob sich Blutgruppen und Rhesusfaktor von Mutter und Kind vertragen oder ob das Kind mit Röteln oder Toxoplasmose infiziert ist. Eine Nabelschnurpunktion kann eine Frühgeburt oder Fehlgeburt auslösen.
Nachbestrahlung
Strahlentherapie im Anschluss an eine operative Tumorentfernung. Der Arzt leitet die Nachbestrahlung zwei bis spätestens sechs Wochen nach der Operation ein. Die Strahlen töten eventuell im Körper verbliebene Tumorzellen und befallene Lymphknoten ab. So sollen Rezidive vermieden werden.
Nachbild
Optische Erscheinung, die sich einstellt, nachdem der Betrachter bereits die Augen geschlossen oder sich von einem Objekt oder einer Lichtquelle abgewandt hat. Ein positives Nachbild erscheint, wenn das eigentliche Betrachtungsobjekt sehr hell war. Das Nachbild hat dann die gleiche Farb- und Lichtintensität wie das Original. Ein negatives Nachbild nimmt der Betrachter hingegen in der Komplementärfarbe oder als dunklen Fleck wahr. Krankhafte Nachbilder weisen auf eine Schädigung der Sehnervenpapille (Punkt, an dem der Sehnerv auf die Netzhaut trifft) oder der Aderhaut des Auges hin.
Nachblutung
Erneutes Bluten einer Wunde Stunden oder Tage nach einem chirurgischen Eingriff oder Unfall. Eine Nachblutung entsteht, wenn der Blutdruck des Patienten ansteigt oder sich die Wundnaht lockert. Unter Umständen muss der Arzt die Wunde wieder öffnen und neu verschließen.
Nachgeburtsblutung
Blutung im Anschluss an eine Geburt, wenn sich die Plazenta und die Schleimhaut von der Gebärmutterwand lösen. Für gewöhnlich dauert die Nachgeburtsblutung ein bis zwei Stunden. Die Wöchnerin verliert dabei 300–500 ml Blut. Die Blutgerinnung und die Nachgeburtswehen beenden normalerweise die Nachgeburtsblutung. Die Blutung hält jedoch an, wenn sich noch ein Teil der Plazenta in der Gebärmutter befindet oder die Gebärmuttermuskulatur zu geschwächt ist, um sich zusammenzuziehen. Den Blutverlust gleicht der Arzt über Infusionen aus. Je nach Ursache schabt er zusätzlich den verbliebenen Mutterkuchen aus oder spritzt der Patientin Medikamente, die Nachgeburtswehen auslösen. Ist die Blutung sehr stark, drückt der Arzt die Gebärmutter mit den Händen zusammen (Fritsch-Handgriff).